Anpassung der Strompreise 2023

Die Lage an den internationalen Grosshandelsmärkten ist aussergewöhnlich. Seit August 2021 steigen die Energiepreise in einem historischen Ausmass.

Die Lage an den internationalen Grosshandelsmärkten ist aussergewöhnlich. Seit August 2021 steigen die Energiepreise in einem historischen Ausmass. Als Folge davon erhöhen Schweizer Energieversorger ihre Strompreise für Endverbrauchende. Trotz weitsichtiger Planung muss auch das Elektrizitäts- und Wasserwerk der Stadt Buchs (ewb) die Strompreise für 2023 anpassen.

Gestaltung der Strompreise

Der Strompreis setzt sich in der Schweiz aus drei Komponenten zusammen: erstens aus dem Energiepreis für die gelieferte Energie, zweitens aus dem Transport des Stroms (Netznutzungspreis) und drittens für Abgaben an den Bund und das Gemeinwesen.

Viele Faktoren verknappen das Energieangebot

Die Gründe für die aktuell sehr hohen Energiepreise in Europa und damit auch in der Schweiz sind die zunehmende Nachfrage und das geringere Angebot. «Zurzeit verknappen viele Faktoren das Angebot», erläutert Sandro Spescha, Leiter Energie beim ewb. «Die tiefen Wasserstände der Stauseen, die unterdurchschnittliche Verfügbarkeit der französischen Kernkraftwerke, eine zunehmende Ökologisierung, die angespannte geopolitische Lage in Europa verbunden mit hohen Gaspreisen und Kraftwerkausfällen – das alles treibt die Energiepreise auf Rekordhöhe.»

Höhere Netznutzungskosten und steigende Abgaben

Neben den Energiekosten steigen auch die Kosten des Stromnetzes. Wesentliche Treiber dafür sind höhere Kosten des vorgelagerten Stromnetzes, von welchem das ewb abhängig ist und die Abgaben für Systemdienstleistungen von Swissgrid, welche sich für 2023 um 187 Prozent erhöhen.

Strompreise steigen

Als Folge dieser Entwicklungen ist das ewb gezwungen, die Strompreise für das kommende Jahr zu erhöhen. Die Gesamtstromkosten über alle Kundengruppen steigen durchschnittlich, um rund 48 Prozent. Ein repräsentativer Haushalt in der Schweiz mit fünf Zimmern, Elektroherd und Trockner mit einem Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden bezahlt künftig monatlich ca. 42 Franken mehr.

Vergütung für Solarstrom erhöht sich

Um die negative Marktsituation abzufedern, plant das ewb langfristig. Der Energieeinkauf vollzieht sich gestaffelt über mehrere Jahre. Die Energie wird zu 100 Prozent erneuerbar aus Wasserkraft, Biomasse, Sonnen- und Windenergie generiert. Unternehmen und Haushalte, die mit einer Photovoltaikanlage eigenen Strom produzieren, profitieren vom Eigenverbrauch und von einer deutlich erhöhten Rückliefervergütung um über 110 Prozent.

Energie sparen senkt die Stromkosten

«Diese Energiekrise können wir alle nur gemeinsam meistern», so Sandro Spescha. «Jeder von uns kann dazu beitragen. Zum Beispiel mit gut isolierten Gebäudehüllen oder mit der Installation von Photovoltaikanlagen. Und natürlich im Haushalt, wo wir ohne viel Aufwand Strom sparen können.» Geräte ausschalten, anstatt sie im Standby zu halten, LEDs als Leuchtmittel verwenden, Wäsche mit niedrigeren Temperaturen waschen – schon mit wenigen Handgriffen spart man Energie, ohne sich im Alltag gross einschränken zu müssen.

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Veröffentlicht am 31. August 2022
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